23. September 2019

Nach der Freiheit suchen – in Suchsdorf

Mit dem Philomobil unterwegs...

Heute landen die Gedankenflieger an der Grundschule Suchsdorf ganz in der Nähe von Kiel. Mit dem Philomobil parken wir vor einem schönen alten Schulgebäude und machen uns auf den Weg vorbei am Schulgarten mit Plätzen für Wildbienen, einem Kreis aus Holzbänken und großen Sonnenblumen.

Los geht es mit den eifrigen Denkern aus der 3. und 4. Klasse. Was macht man eigentlich, wenn man philosophiert? „Man träumt mit offenen Augen“ überlegt Amir, „muss dabei aber sehr genau nachdenken. Dann ist man mitten drin in der Philosophie.“ „Ja“ erinnert sich Matti, „das ist ein ganz altes Wort, das eigentlich aus zwei Teilen besteht. In jedem Fall kann man am besten philosophieren, wenn man Langeweile hat“ erklärt er weiter „denn dann muss man nichts anderes tun und das bringt die Gedanken zum Fliegen.“ Thore stimmt ihm zu: „Wenn ich z.B. mit meinen Eltern essen gehe und wir auf das Essen warten, dann fangen die Gedanken ganz von selbst an, zu fliegen. Das kommt vom Warten.“ Ja, Philosophieren braucht in jedem Fall Zeit und die haben wir heute Morgen. Ina Schmidt liest die Geschichte aus der Stadt der blauen Wölfe vor und jedes Kind überlegt, ob es wohl eher ein blauer – also ein ziemlich ordnungsliebender und strukturierter – oder ein roter Wolf ist, denn der rote Wolf, der in die Stadt der blauen Wölfe kommt, bringt alles durcheinander, freut sich an dem, was er tut und kann richtig gut pfeifen. Das können die kleinen Philosophen auch und damit sind sie zumindest ein bisschen wie der rote Wolf. Ihre Gedanken bringen sie dann am Ende noch in ihren Ideen zu einer eigenen Stadt im Gedankenfliegermagazin unter – und in all den schönen Bildern zeigt sich in jedem Fall eines, blaue und rote Wölfe können bestimmt auch ziemlich sicher in einer Stadt zusammenleben.
Auch Isabell Köster lässt ihre Gedanken heute wieder um die Freiheit kreisen, und zwar mit Kindern der 1. und 2.Klasse. Zunächst mit der Frage, wie sich Freiheit eigentlich anfühlt. Ganz sicher ist Malek, dass es leichter ist, draußen frei zu sein als drinnen und vielleicht geht es sogar nur draußen, denn wenn man frei ist, will man sicher nirgends eingesperrt sein. Aber auch hier taucht wieder der Gedanke auf, dass es manchmal aber auch ganz gut sein kann, wenn es Räume gibt, in die man sich zurückziehen kann, Räume, die Wände haben, Grenzen oder einfach Halt geben – und das können auch Regeln sein, wann man sich waschen muss oder sein Haustier füttern sollte. Talia und ihre Freundinnen finden auch ganz in Ordnung, dass das manchmal die Freiheit dann wieder einschränkt. Isabell Köster liest mit den Kindern die Geschichte von Papilios Welt, und überlegt dann mit ihnen gemeinsam weiter, was ihnen „Flügel“ verleihen würde und welche Dinge in ihrer Welt Platz haben sollten, wenn sie sich etwas ganz Eigenes erträumen dürften. Da entstehen Buchstabenwelten und Rennbahnen, Naschibäume, die kein Karies verursachen und Yendrick, Malek und Tarek malen ihr Bild gemeinsam, weil eine ideale Welt eine sein sollte, in der man nicht allein ist. Gute Idee – und von da aus, kann man sich dann auch immer weiter Gedanken darüber machen, wer welche Freiheiten haben sollte, und welche vielleicht auch nicht. Vielen Dank nach Suchsdorf für viele tolle Flugmomente, bevor sich das Philomobil heute nun wieder auf den Weg zum heimatlichen Gedankenflughafen nach Hamburg aufgemacht hat. Bis zum nächsten Mal!