27. Oktober 2020

Kinderstimmen im Literaturhaus!

»Gedankenflug« zum Thema Gerechtigkeit mit Jörg Bernardy.

Es tat so gut, wieder einmal unbeschwerte Kinderstimmen im Literaturhaus zu hören!

Die Klassenstufe 3 von der Brüder-Grimm-Schule aus Billstedt hatte sich mit zwölf Kindern auf den Weg gemacht, um mit Jörg Bernardy über Gerechtigkeit zu philosophieren.

Und die Gerechtigkeit begegnete uns schon in der Begrüßungsphase: Ist es gerecht, dass die Lehrerin Frau Borch, den ganzen Ausflug allein geplant hat? Wäre es nicht gerechter gewesen, wenn alle mitgeholfen hätten?

 

»Frau Borch weiß viel besser Bescheid als wir«, sagte Emily.

»Sie hat Google Maps, wir nicht!«, argumentierte Christian.

»Sie war schon einmal bei den Gedankenfliegern und kennt sich gut damit aus«, wusste Maya. Und Frau Borch schien sogar Freude an den Vorbereitungen und dem Ausflug gehabt zu haben – was für ein Glück!

 

Ganz anders geht es in dem Bilderbuch von Jörg Mühle »Zwei für mich, einer für mich« zu. Denn das Wiesel ist überhaupt nicht glücklich, als der Bär drei Pilze findet und verkündet: »Zwei für mich, einer für Dich!« Der Bär hat triftige Argumente: schließlich hat er die Pilze gefunden, sein Magen ist größer als der des Wiesels und er braucht mehr, um groß und stark zu bleiben.

Aber auch das Wiesel meldet berechtigte Ansprüche an: hat es nicht die Pilze zubereitet, sogar mit Petersilie, und muss es nicht noch wachsen, um ebenfalls groß und stark zu werden? Die Freundschaft steht auf dem Spiel.

 

Wie es weiter geht, wie es weiter gehen könnte und was eine weise und damit philosophische Entscheidung wäre, das entwickelten die Drittklässler in lebhafter Diskussion.
Während der anschließenden kreativen Einheit im Gedankenflieger-Magazin malten und beschrieben sie, wie eine gerechte Welt aussehen könnte.

 

»Das hat Spaß gemacht!«, hörten wir am Schluss vielstimmig – und wir geben das Kompliment gerne zurück: Es hat großen Spaß mit euch gemacht und wir freuen uns auf weitere »Gedankenflüge«.

Natürlich mit Sicherheitsabstand, Maske und weit geöffneten Fenstern und Türen bei uns im Literaturhaus.