11. November 2020
In Göttingen wird TEILEN groß geschrieben
Philosophieren über »Gerechtigkeit« mit Anne Jaspersen.
Mit dem Literarischen Zentrum Göttingen konnten wir in diesem Jahr einen neuen »Gedankenflieger-Flughafen« einweihen und darüber freuen wir uns sehr!
In Zukunft werden von hier aus regelmäßige »Gedankenflüge« geplant und durchgeführt und wir sind dankbar, dass die schon lange vorbereiteten acht »Gedankenflüge« des Herbstblocks tatsächlich an vier Tagen stattfinden dürfen!
Selbstverständlich nur mit Maske, ausreichend Abstand und jede Menge frischer Luft in großen Räumen.
Die Kinder von zwei Schulen (Hagenbergschule und Montessori-Schule) kommen in diesen Tagen abwechselnd in den Genuss des gemeinsamen (Nach-) Denkens über die große philosophische Frage: »Wie geht Gerechtigkeit?«
Da stand am Dienstag in der Hagenbergschule schnell das Teilen im Vordergrund. In Bezug auf die (ungerechte) Verteilung von Taschengeld meinte Mila zum Beispiel: »Aber nur, weil mein Bruder größer ist, heißt das ja nicht, dass er auch mehr verdient!«
Mileyna war der Ansicht, dass alle Eltern Geld haben sollten, um für ihre Kinder einkaufen zu können.
Ein Würfelspiel und die Bücher »Zwei für mich, einer für dich« sowie »Die kleine rote Henne« warfen weitere Fragen auf: Sollten alle genau gleich viel bekommen? Oder vielleicht nur diejenigen, die gearbeitet, bzw. sich für andere eingesetzt haben? Ist es gerecht, wenn das Glück entscheidet? Und würde man im Notfall sogar verzichten?
Mit der Aussage »Die Gedanken fliegen von Kind zu Kind«, startete Charlotte am Mittwoch einen sehr lebendigen Austausch über eine gerechtere Welt.
Denn tatsächlich brachte die klassenübergreifende Kohorte der Eins- bis Drittklässler der Montessori-Schule alle Ungerechtigkeiten dieser Welt geballt auf den Tisch: Von Umweltverschmutzung, Trinkwasserverteilung und Überfischung der Meere über Tierwohl und Rassismus bis hin zu Kindersoldaten und Donald Trump war alles dabei.
Die »Gedankenflieger-Referentin« Anne Jaspersen war ebenso beeindruckt wie Amelie May vom Literarischen Zentrum.
Auch die zweite Kohorte, aus einer Gemeinschaft von Klasse 1 bis 6 bestehend, war einfallsreich. »Meine Gedanken sind wie eine Bibliothek«, bemerkte ein Viertklässler und als die Kinder ihre Gedanken im »Gedankenflieger-Magazin« zum Buch » Der Streik der Farben« zu Papier bringen sollten, sind wunderbar farbenfrohe und eigenwillige Bilder entstanden. Eine wahre Inspiration!
Ein ganz herzlicher Dank geht an Marisa Rohrbeck vom Literarischen Zentrum fürs »Möglich machen« der Veranstaltungen in diesen unsicheren Zeiten. Und natürlich an Amelie May für die großartige »Gedankenflug-Unterstützung!«
So macht Philosophieren Spaß!
»Meine Gedanken kleben an einer Kurbel, die man dreht. Irgendwann bleibt sie stehen und daran denke ich dann.«
Lale, 8 Jahre
»Man ist nicht nur reich, wenn man Geld hat, sondern auch, wenn man Freunde hat.«
Annika, 9, Jahre