13. August 2021

Zwei »Gedankenflüge« mit Ina Schmidt in Ahrensburg

an der Grundschule am Aalfang mit den Klassen 2a und 2b am 12. August.

Wie unterschiedlich Fragen sein können, zeigte sich gleich zu Beginn der ersten Gedankenflieger-Veranstaltung:

Während die Frage »Wieviel ist sieben plus elf?« nur eine einzige Antwort zuließ, gab es zu der Frage »Hast du Geschwister?« schon zwei mögliche Antworten, nämlich ja oder nein, je nachdem wie die jeweilige Familie zusammengesetzt war.

Auf die philosophische Frage »Was ist ein gutes Leben?«, die vor über 2500 Jahren sogar schon Platon gestellt hatte, gab es ganz viele verschiedene Antworten, die alle nebeneinander stehen konnten, ohne sich gegenseitig auszuschließen.

 

Für die einen bedeutete ein gutes Leben, Abenteuer erleben zu können oder Pfadfinder zu sein. Für die anderen gehörten auf jeden Fall Grundbedürfnisse wie ein Dach über dem Kopf oder immer genug zu essen und zu trinken zu haben dazu. Viele waren der Meinung, dass ein Job, der einem entspricht zu einem guten Leben gehört, genauso wie in die Schule gehen zu dürfen. Natürlich auch eine Familie, die einen unterstützt sei wichtig.

 

Als Philipp sagte, dass ein reicher Präsident ein gutes Leben hätte, wandte Emma ein, dass es auch unglücklich machen könnte, zuviel von etwas zu haben. Möglicherweise wäre man überfordert und würde das Gefühl dafür verlieren, wieviel man eigentlich zum Leben braucht.

 

Ina Schmidt zauberte eine Discokugel aus der Tasche und fasste zusammen:

 

»Vielleicht könnte man einen philosophischen Gedanken mit einer Discokugel vergleichen, die aus ganz vielen kleinen Mosaikteilchen besteht, in denen sich das Leben spiegelt: Er strahlt, er glitzert, er spiegelt die Umgebung, er spiegelt mein Gesicht, er spiegelt das Klassenzimmer, die Lehrerin und meine eigenen Gedanken. Man kann die Perspektive wechseln, indem man ganz nah ran geht oder sich weiter entfernt, indem man von oben guckt oder von unten und erst alle Perspektiven und Facetten zusammen ergeben ein ganzes Bild.«

»Philosophieren ist, wenn ich ganz doll in meinen Kopf reindenke und alles drumherum vergesse.«

Emma, 7 Jahre

 

»Am liebsten würde ich einen Gedankenhelm programmieren«, meinte Philipp, der darüber nachdachte, was beim »Gedankenfliegen« helfen könnte. »Oder eine Gedankendrohne erfinden, die von oben alle Gedanken lesen kann.«

 

Die Geschichte »Zwei für mich, einer für dich« von Jörg Mühle, in der Bär und Wiesel auf unterschiedliche Weise drei Pilze teilen wollen, half dabei, die Gedanken zum Thema »Gerechtigkeit« noch weiter zu vertiefen.

 

»Abgeben könnte man. Wenn man etwas abgibt, kann das glücklich machen.«

Jaro, 8 Jahre

 

Wie eine gerechte Lösung aussehen könnte, wenn das Teilen auf den ersten Blick gar nicht so einfach ist, das haben die Kinder der Klasse 2a und 2b im Gedankenflieger-Magazin kreativ umgesetzt.

Dabei wurde gemeinsam festgestellt, dass es ganz viele richtige und gute Lösungen für ein gerechtes Teilen geben kann.

 

»Lieber reich als arm – aber noch lieber glücklich als reich.«

Moritz, 8 Jahre

 

Das offene Ende der Geschichte lud dazu ein, eine eigene Lösung zu finden, und zwar die, die man selbst für richtig hält.

Vielen Dank für so viele tolle Gedanken!