23. September 2020

Gerechte Verteilung von Cashewkernen

in der Moorwegschule Wedel mit Stefanie Segatz und Anne Jaspersen.

Wenn der Papa die Cashewkerne verwaltet und der kleinen Schwester mehr davon abgibt als allen anderen (und das, obwohl die Schwester gar keine Cashewkerne mag), ist das schon ziemlich ungerecht! Oder nicht?

 

Die dritten Klassen der Moorwegschule Wedel waren erfinderisch, als es darum ging, eine gerechtere Welt im »Gedankenflieger-Magazin« zu entwerfen. Und sie stellten fest, dass es sich ziemlich blöd anfühlen kann, wenn jemand willkürlich entscheidet, wer eine »Gedankenflieger-Karte« mit einer großen philosophischen Frage mit nach Hause nehmen darf (Mädchen mit Zöpfen? Geringelter Pulli? Cooles T-Shirt?) und wer nicht (alle anderen?).

»Ich fühle es im ganzen Körper, bis zu den Fingerspitzen, aber vor allem im Bauch«, stimmten mehrere Kinder einander zu, »Ungerechtigkeit fühlt sich echt mies an«.

 

Aber auch der Zufall dürfe nicht darüber entscheiden, wer etwas bekommt und wer nicht, fanden die Drittklässler und Drittklässlerinnen. Ein bisschen schwieriger wurde es schon bei der Frage, ob Hilfsbereitschaft belohnt werden sollte oder nicht: »Eigentlich schon, doch andererseits wäre es auch ungerecht, wenn einige Kinder keine Karte bekommen würden. Vielleicht seien sie ja zu einem anderen Zeitpunkt besonders hilfsbereit gewesen«, lautete der allgemeine Konsens.

 

Das Buch »Die kleine rote Henne« passte hervorragend zu dieser lebhaften Diskussion rund um die Frage »Wie geht Gerechtigkeit?« (in einem gut durchlüfteten Raum sowie mit ausreichend Abstand) und am Ende konnten dann doch alle Kinder mit einer »Gedankenflieger-Postkarte« in der Hand nach Hause gehen – was für ein Glück!