14. Januar 2021

Buchtipp: »Jaguar, Zebra, Nerz. Ein Jahresbuch.«

von Heinz Janisch und Michael Roher, Verlagsanstalt Tyrolia 2020

»Ich fühle mich groß und stark, und nichts entgeht meinen scharfen Augen. Im Monat Jaguar behandeln mich alle Leute mit Respekt.«

So darf das Jahr beginnen! Angeregt durch ein rätselhaftes Gedicht von Christian Morgenstern hauchen Heinz Janisch und Michael Roher in diesem Bilderbuch den Monaten neues Leben und neue Bilder ein. Dabei geht es, animiert durch Sprache, auf ganz unvermutete, skurrile und fantastische Reise durch die Bilder-, Gefühls- und Gedankenwelt.

Und so liest man sich mit großem Staunen ein in die Monate des Jahres. Was erwartet mich wohl im Monat Nerz oder Mandrill?

 

»Wir erzählen einander Geschichten, von gestern oder übermorgen, und wenn uns danach ist, dann tanzen wir so wild, dass der Boden bebt.«

 

Geschichten, die sich spielend leicht beim Betrachten dieses Bilderbuches ergeben, die man gemeinsam weiterspinnen und neu erfinden kann, in dem Sprache wirken und Grenzen überschreiten darf, unterstützt und bereichert durch die wunderbar farbkräftigen und doch so subtilen Buntstiftbilder Michael Rohers (dessen Illustration des Buches „Papilios Welt“ uns schon begeistert hat).

So ist dies ein ganz besonderes Bilderbuch, das dazu einlädt, sich Zeit zu nehmen, sich in die Sprach- und Bilderwelt einzufühlen und sich inspirieren zu lassen, um dann vielleicht gemeinsam ein eigenes Jahresbuch zu entwerfen: den Monaten neue Namen zu geben, dem Wortklang und seinen Konnotationen nachzuspüren und eigene Bilder zu finden.

Denn jedes Jahr ist ein ganz besonderes, jeder Frühlingsmorgen einzigartig, kein Sommertag entbehrlich und lange nachdenkliche Winternachmittage unvergesslich, wenn man sie z.B. mit diesem Buch verbringt.

 

Geeignet für Kinder ab 4 Jahren zum Lesen, Betrachten, Philosophieren, zur Sprach- und Wahrnehmungsförderung, zum Fantasieren und Finden eigener Bilder.

 

»Ich schaue in den Spiegel und denke: was ich da sehe, das ist ja nur die halbe Wahrheit!«

(Der Monat Wespenbär)