13. August 2020
Buchtipp: »Der kleine Fuchs«
von Edward van de Vendel und Marije Tolman.
Besondere und kostbare Momente: wenn ein Bilderbuch sich als Lese- und Betrachtungsglück entpuppt. Dies gelingt Edward van de Vendel und Marije Tolman in dem Bilderbuch »Der kleine Fuchs«. Eine Geschichte, schwebend zwischen Leichtigkeit und Ernst. Sie erzählt von Abenteuerlust, großer Not, noch größerer Freundschaft und tiefstem Geborgensein.
Der kleine Fuchs liebt sein Leben: Neugierig ist er und übermütig. Und was gibt es nicht alles zu entdecken! Die Wasservögel fliegen auf, wenn er beherzt auf sie zuspringt, mit den Kormoranen lässt sich herrlich tanzen und im Wald finden sich lustige Freunde wie Dachs, Hirsch, Specht und Hase. Eines Tages sieht der kleine Fuchs etwas ganz Besonderes: Zwei lila Schmetterlinge schweben im Sonnenlicht. Übermütig springt er auf sie zu – und stürzt in tiefste Tiefen. Er fällt und fällt und fällt… Was dann passiert, erleben kleine Leser als spannende Abenteuerreise durch ein junges Fuchsleben, während sich bei erwachsenen (Vor)lesenden eine beklemmende Vorahnung einstellt – dass es sich bei dem schönen Traum um das Vorbeiziehen des Lebens im Angesicht des Todes handeln könnte. Aber wie gut, dass es Freunde gibt! Und so ist der letzte Satz eine Rettung: „Denn alles ist gut“. Wie gerne glauben wir ihn!
Dieses Buch feiert in Text und Illustration das Leben, das endliche. Schön und kostbar ist es, solche Buchmomente vorlesend zu teilen – gemeinsam betrachtend, lachend, verweilend, philosophierend und erkennend.
Wie praktisch, dass es zudem ein so handliches Format hat, dass es auch ganz sicher noch in die Tasche passt.
Gerstenberg Verlag FJ 2020
Aus dem Niederländischen von Rolf Erdorf
Für Kinder ab 4 Jahren, 14 Euro