14. Mai 2019

Buchtipp: Als wir allein auf der Welt waren

von Ulf Nilsson und Eva Eriksson zum Thema Freiheit.

Glasklare Sache: Genau um drei Uhr würde Papa vor der Tür stehen. Schließlich hatten sie morgens im Kindergarten noch die Uhr geübt. Doch weder Papa noch Mama trudeln ein. Mit der Geduld schnell am Ende macht sich der Ich-Erzähler kurzerhand selbstständig auf den Weg nach Hause. Aber auch dort steht er vor verschlossener Tür. Nun beschleicht ihn ein trauriges Gefühl. Mama und Papa sind bestimmt von einem Laster überfahren worden, malt er sich aus und beschließt, sich von nun an um alles selbst zu kümmern:

Ein eigenes Haus aus Brettern bauen (sogar mit Fernseher einschließlich Fernsehprogramm), die Nachbarn nach Essen fragen, den kleinen Bruder trösten – ein Stück Freiheit?

Als die Eltern am Ende der Geschichte mehr oder weniger unverhofft auftauchen, ist die Erleichterung groß.

Und es drängen sich Fragen auf: Macht Eigenständigkeit frei? Muss man Freiheit selbst wählen, damit es sich nach Freiheit anfühlt? Oder kann man sich auch in einer erzwungenen Situation frei fühlen?

Ein leichtfüßig erzählte Geschichte mit (ge)wichtigem Inhalt.

 

»Als wir allein auf der Welt waren« ist im Moritz Verlag erschienen, ISBN 978-3-89565-212-7